Guten Tag zusammen,
seit kurzer Zeit und natürlich aus gegebenem Anlass, bin ich fleißiger Mitleser in diesem Forum. Bislang bin ich mit den Themen Insolvenz und Privatinsolvenz nicht in Berührung kommen, aber dies scheint sich nun schlagartig zu ändern. Ich versuche meine Situation etwas zusammengefasst darzustellen:
- männlich, 42 Jahre, alleinerziehender Vater einer 7-jährigen Tochter
- ich bewohne ein Eigenheim (Wert ca. 210.000,- EUR), Restschuld der Immofinanzierung steht bei 80.000,- EUR
- keinerlei sonstige Vermögenswerte
- selbständiger GmbH-Geschäftsführer einer GmbH, die aktuell gerade so die "schwarze Null" schreibt. Ich bin alleiniger Gesellschafter, keine Mitarbeiter und bezog bislang ein Nettogehalt von 1.400,- EUR aus dieser Tätigkeit
- zusätzlich Gesellschafter und Komplementär einer KG (KEINE GmbH&Co.KG).
Diese KG bricht gerade zusammen und mir wohl das Genick. Die KG wurde ursprünglich mit einem Mitgesellschafter als OHG gegründet und es wurden Förderkredite (Gründungsdarlehen, Beteiligung der mittelständischen Beteiligungsgesellschaft) i.H.v. insgesamt 160.000,- EUR in Anspruch genommen. Diese Darlehen wurden mit einer Grundschuld i.H.v. 20.000,- EUR meiner Immobilie abgesichert.
Vor gut einem Jahr kam ein Investor hinzu. Die OHG wurde in eine KG gewandelt. Wir, die ursprünglichen Gründer dann Komplementäre, der Investor Kommanditist. Der Investor stellte der KG ein Darlehen i.H.v. 300.000,- EUR zur Verfügung. Das Darlehen ist mit einem Rangrücktritt versehen. Soweit so prima, die Freude war groß.
Mit einem externen Dienstleister wurde der Vertriebskanal aufgebaut und die entsprechenden Umsätze geplant. Nun stellt sich heraus, dass der externe Dienstleister seinem Auftrag nicht nachgekommen ist und der gesamte Vertriebskanal nicht von Bestand ist. Ich möchte an der Stelle klar zu verstehen geben, dass es sich hierbei nicht um die Suche nach einem Schuldigen handelt. Gewiss hätten wir verschärfte Kontrollmechanismen für die Verifizierung seiner Aussagen einsetzen müssen. Wir waren hier viel zu nai und gutgläubig und stehen für dieses Verhalten auch gerade. Dennoch hat dies nun einen unmittelbaren Ausfall des gesamten Umsatzes und somit die Zahlungsunfähigkeit der KG zur Folge. Unabhängig davon, ob und in wie weit wir hier auf Schadensersatz klagen können, weiß ich gerade nicht mehr ein noch aus. Die Darlehen der KG sind bis auf einen vernachlässigbaren Betrag für die Produktion des angeblich aufgebauten Vertriebskanals aufgebraucht. Die Option weiterer Darlehen ist nicht vorhanden. Die KG ist pleite.
Da ich – wie bereits oben erwähnt – bislang so überhaupt keine Berührungspunkte mit der Insolvenz hatte, fehlt mir aktuell auch eine differenzierte Vorstellung davon, was nun auf mich zukommt. Natürlich gehe ich gedanklich in jeder hinsicht vom worst case aus und sehe meine Tochter und mich innerhalb kürzester Zeit mittel- und obdachlos. Dies würde ich gerne vermeiden.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn mir jemand vielleicht einerseits – ggf. aus eigener Erfahrung – schildern kann, welche Konsequenzen nun zu erwarten sind und welchen Weg es nun zu gehen gilt.
Es dankt sehr herzlich
Brad
seit kurzer Zeit und natürlich aus gegebenem Anlass, bin ich fleißiger Mitleser in diesem Forum. Bislang bin ich mit den Themen Insolvenz und Privatinsolvenz nicht in Berührung kommen, aber dies scheint sich nun schlagartig zu ändern. Ich versuche meine Situation etwas zusammengefasst darzustellen:
- männlich, 42 Jahre, alleinerziehender Vater einer 7-jährigen Tochter
- ich bewohne ein Eigenheim (Wert ca. 210.000,- EUR), Restschuld der Immofinanzierung steht bei 80.000,- EUR
- keinerlei sonstige Vermögenswerte
- selbständiger GmbH-Geschäftsführer einer GmbH, die aktuell gerade so die "schwarze Null" schreibt. Ich bin alleiniger Gesellschafter, keine Mitarbeiter und bezog bislang ein Nettogehalt von 1.400,- EUR aus dieser Tätigkeit
- zusätzlich Gesellschafter und Komplementär einer KG (KEINE GmbH&Co.KG).
Diese KG bricht gerade zusammen und mir wohl das Genick. Die KG wurde ursprünglich mit einem Mitgesellschafter als OHG gegründet und es wurden Förderkredite (Gründungsdarlehen, Beteiligung der mittelständischen Beteiligungsgesellschaft) i.H.v. insgesamt 160.000,- EUR in Anspruch genommen. Diese Darlehen wurden mit einer Grundschuld i.H.v. 20.000,- EUR meiner Immobilie abgesichert.
Vor gut einem Jahr kam ein Investor hinzu. Die OHG wurde in eine KG gewandelt. Wir, die ursprünglichen Gründer dann Komplementäre, der Investor Kommanditist. Der Investor stellte der KG ein Darlehen i.H.v. 300.000,- EUR zur Verfügung. Das Darlehen ist mit einem Rangrücktritt versehen. Soweit so prima, die Freude war groß.
Mit einem externen Dienstleister wurde der Vertriebskanal aufgebaut und die entsprechenden Umsätze geplant. Nun stellt sich heraus, dass der externe Dienstleister seinem Auftrag nicht nachgekommen ist und der gesamte Vertriebskanal nicht von Bestand ist. Ich möchte an der Stelle klar zu verstehen geben, dass es sich hierbei nicht um die Suche nach einem Schuldigen handelt. Gewiss hätten wir verschärfte Kontrollmechanismen für die Verifizierung seiner Aussagen einsetzen müssen. Wir waren hier viel zu nai und gutgläubig und stehen für dieses Verhalten auch gerade. Dennoch hat dies nun einen unmittelbaren Ausfall des gesamten Umsatzes und somit die Zahlungsunfähigkeit der KG zur Folge. Unabhängig davon, ob und in wie weit wir hier auf Schadensersatz klagen können, weiß ich gerade nicht mehr ein noch aus. Die Darlehen der KG sind bis auf einen vernachlässigbaren Betrag für die Produktion des angeblich aufgebauten Vertriebskanals aufgebraucht. Die Option weiterer Darlehen ist nicht vorhanden. Die KG ist pleite.
Da ich – wie bereits oben erwähnt – bislang so überhaupt keine Berührungspunkte mit der Insolvenz hatte, fehlt mir aktuell auch eine differenzierte Vorstellung davon, was nun auf mich zukommt. Natürlich gehe ich gedanklich in jeder hinsicht vom worst case aus und sehe meine Tochter und mich innerhalb kürzester Zeit mittel- und obdachlos. Dies würde ich gerne vermeiden.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn mir jemand vielleicht einerseits – ggf. aus eigener Erfahrung – schildern kann, welche Konsequenzen nun zu erwarten sind und welchen Weg es nun zu gehen gilt.
Es dankt sehr herzlich
Brad